Wie oft wickeln?

Endlich ist das kleine Wunder da und neben all den schönen Momenten und Emotionen, die eine Geburt mit sich bringt, stellt sich ganz schnell eine wichtige Frage. Wie oft muss man wickeln?

Eines ist klar, gerade zu Beginn verbringt man unheimlich viel Zeit am Wickeltisch. Das Wickeln und die Windeln, der ständige Begleiter für die nächsten 2 bis 3 Jahre.

Doch wie oft wickeln ist richtig? Wie oft wickeln wird empfohlen? Und wie oft wickelt man in der Regel tatsächlich?

Wie oft sollte man ein Baby am Tag wickeln?

In der Regel wickelt man ein Neugeborenes zwischen 8 und 10 Mal am Tag. Später verringert sich die Häufigkeit auf 4 bis 6 Windeln täglich.

Anfangs ist es so oft notwendig, denn die zarte Haut eines Neugeborenen ist sehr empfindlich. In der Windel herrscht ein feucht warmes Milieu und das kann ganz schnell zu einem roten, wunden Popo führen.  

Bei Babys, die sehr empfindlich sind, kann es durch zu wenig häufiges Wickeln auch zu einer Windeldermatitis führen. Das ist eine schmerzhafte Entzündung der Haut im Windelbereich, verursacht durch die hautreizenden Stoffe im Urin und Stuhl.

Durch die wunden Stellen können sich auch Pilze ansiedeln, denn eine geschädigte Haut begünstigt diese. Ist das der Fall, spricht man von Windelsoor.

Wie merke ich, wann ich wickeln muss?

Die meisten Babys finden es unangenehm, wenn die Windel voll ist und machen lautstark darauf aufmerksam.

Sie weinen oder beginnen zu schimpfen. Ganz schnell lernt man, sein Kind zu lesen und schon nach ein paar Wochen, weiß man ganz genau, bei welcher Reaktion die Windel zu wechseln ist.

Es gibt aber auch Kinder, die sich von einer vollen Windel nicht stören lassen. Hier hilft nur der Geruchstest. Aber auch dann bekommt man schnell eine Routine und weiß wann es Zeit für eine neue Windel ist.

Hat das Kind einen roten, wunden Po ist es wichtig, häufiger zu wickeln. Zusätzlich empfiehlt es sich, eine Zinksalbe zu verwenden.

Hilfreich ist auch immer wieder ein bisschen windfreie Zeit und vor allem alles gut trocknen zu lassen.

Wie oft sollte man nachts Windeln wechseln?

Gerade in der ersten Zeit kämpft man um jede Stunde Schlaf, deshalb sollte man das Kind keinesfalls wecken, zum Windeln wechseln.

Die einzigen Ausnahmen sind, wenn das Kind einen wunden Po hat, wenn man durch den Geruch merkt, dass Stuhl in der Windel ist oder wenn die Windel ausgelaufen ist.

In den ersten Wochen wird das Kind ohnehin häufiger wach, wenn die Windel voll ist, sollte man sie vor dem Stillen bzw. Fläschchen wechseln.

Da man natürlich möchte, dass das Baby schnell wieder zurück in den Schlaf findet, sollte man grelles Licht vermeiden. Man sollte nachts beim Wickeln auch nicht mit dem Baby sprechen.

Es sollte in einer ruhigen Atmosphäre gewickelt und jede Aufregung vermieden werden.

Man kann auch mit einer Wickelunterlage direkt im Bett wickeln, so muss man das Baby nicht in einen anderen Raum tragen und man vermeidet, dass es ganz wach wird.

Das nächtliche Wickeln hört meist nach den ersten Wochen fast ganz auf, da der häufige Stuhlgang dann nachlässt.

Wann wickeln? Vor oder nach dem Stillen?

Jedes Kind ist anders und man lernt schnell, wann es am besten ist, sein Kind zu wickeln.

Oft sind Neugeborene anfangs sehr verschlafen und man bekommt sie nicht mal zum Trinken richtig wach. Ist das der Fall, ist es von Vorteil, vor dem Stillen zu wickeln. Eine anregende Fußmassage kann den Kreislauf zusätzlich ankurbeln, damit das Kleine für die Nahrungsaufnahme wach ist.

Schläft es an der Brust nach ein paar Schlückchen gleich wieder ein, kann man noch versuchen, die Söckchen oder die Hose auszuziehen. Wenn es nicht so kuschelig warm ist, fallen die Augen auch nicht so leicht zu. 

Natürlich sollte es dem Baby niemals kalt sein.

Ist das Baby ohnehin wach und die Windel nicht voll, muss man nicht davor wickeln.

Manche Kinder haben während des Stillens einen Stuhlgang, oft wird dann die Pause während dem Brustwechsel für das Wickeln genutzt. Andere machen erst hinterher in die Windel. Generell gilt: nur so oft wickeln wie notwendig ist. 

Also merkt man selbst ganz schnell, wann der richtige Zeitpunkt ist.

Wie merkt man, dass die Brust leer ist?

Gerade beim ersten Stillkind ist die Verunsicherung groß, doch keine Sorge, man kommt da ganz schnell hinein. Wichtig ist, auf die Signale des Babys zu achten.

Jedes Kind hat ein anderes Trinkverhalten.

Manche trinken bloß 5 Minuten und andere hingegen eine halbe Stunde. Kurzes Trinken bedeutet aber keinesfalls, dass es zu wenig hat.

In der Regel sollte man anfangs häufig anlegen und auch unbedingt immer wieder die Seite wechseln.

Dockt das Kind nicht von selbst ab, sollte man nach etwa 15 min die Seite wechseln. Beginnt es schon vorher zu quengeln und wird unruhig oder schläft schon nach kurzer Zeit ein, wechselt man die Brust schon früher.

Das ganze spielt sich schon nach wenigen Wochen gut ein und man weiß genau wann eine Seite leer ist.

Wie erkenne ich, dass mein Baby nicht satt wird?

In der Regel erkennt man die Hungerzeichen der Kleinen ganz schnell. Sie werden unruhig, beginnen zu schreien, suchen die Brust oder machen Schmatz Geräusche.

Auch verändert sich der Still-Rhythmus immer wieder. Wenn das Baby plötzlich, anstatt alle 3 Stunden, jede Stunde Hunger hat, bedeutet das nicht zwingend, dass zu wenig Milch vorhanden ist. Die Kleinen haben auch immer wieder Wachstumsschübe, Bauchschmerzen oder brauchen einfach nur die Nähe der Mutter.

Von Natur aus ist die Milchproduktion so geregelt, dass die Nachfrage das Angebot bestimmt. Anfangs ist der Magen des Neugeborenen ganz winzig und schon eine kleine Menge ist ausreichend. Im Laufe der Zeit wird immer mehr Milch benötigt und hier kommt es dann oft zu häufigeren oder auch längeren Stillmahlzeiten. Das lange Nuckeln an der Brust, nennt man Clustern und ist unheimlich wichtig, um die Milchproduktion anzukurbeln.

Oft wird in dieser Zeit, fälschlicher weiße davon ausgegangen, dass zu wenig Milch vorhanden ist.  

Natürlich gibt es auch Frauen, die tatsächlich zu wenig Milch haben, dies macht sich ganz schnell am Gewicht bemerkbar und an zu wenig nassen Windeln.

Generell sollten Neugeborene täglich 5-6 nasse Windeln und in den ersten 4 Wochen 3-4 Mal täglich Stuhlgang haben. Entsprechend oft muss es neu gewickelt werden. 

Verstopfung kann ein erstes Zeichen sein, dass es zu wenig Milch aufnimmt.

Weitere Anzeichen dafür können sein, dass das Baby teilnahmslos wirkt und sehr schläfrig ist.

Die Haut wirkt blass und fahl. Die Fontanelle ist eingefallen.

Bei solchen Anzeichen ist unbedingt sofort ein Arzt zu kontaktieren.

Das könnte dich auch interessieren. Passende Produkte zum Thema Wickeln: