Es gibt wohl keinen, der sich so viel mit dem Inhalt der Windel beschäftigt wie die Mama eines Neugeborenen.
Und das ist auch gut so, denn die Konsistenz und die Farbe des Stuhls sagt sehr viel über die Gesundheit des kleinen Babys aus.
Über eine Sache hat aber jede Mama bestimmt schon mal nachgedacht, wie erkennt man Durchfall bei Stillkindern?
Gerade bei Neugeborenen ist es normal, dass über den Tag verteilt, häufiger Stuhl abgegeben wird und dieser ist von der Konsistenz her auch noch dazu ziemlich hell, dünn und breiig.
Bei Stillkindern noch dünner als bei Flaschenkindern.
Also eigentlich wie Durchfall.
Wie erkenne ich nun also Durchfall bei Stillkindern? Oder ist es nicht möglich, selbst zu erkennen, ob das Kind Durchfall hat?
Wie oft Stuhl bei Stillbabys?
In den ersten vier bis sechs Wochen, hat ein Neugeborenes sehr häufig Stuhlgang pro Tag. Zwei bis sechsmal täglich ist es vollkommen normal.
Manche füllen die Windel nach jeder Mahlzeit und manche sogar währenddessen.
Das ist überhaupt kein Grund zur Sorge, sondern ganz im Gegenteil.
Nach den ersten Wochen verringert sich die Häufigkeit.
Ein 3 Monate altes Baby hat etwa nur noch 1-2 volle Windeln am Tag.
Bei einem voll gestillten Kind kann es sogar vorkommen, dass es 7-10 Tage keinen Stuhlgang hat und auch hier gilt, nicht in Panik zu verfallen. Es ist völlig normal, wenn es dem Kind damit gut geht.
Leidet es in dieser Zeit an Koliken oder einem aufgeblähten Bauch, sollte man vorsichtshalber Rücksprache mit einem Arzt halten.
Wie sieht Durchfall bei einem gestillten Baby aus?
Da der Stuhl bei gestillten Babys immer sehr dünn ist und auch die Farbe variieren kann, von gelb bis grün ist alles ganz normal. Wie vorhin erwähnt, ist auch der häufige Stuhlgang in den ersten Wochen ganz normal. Wie also erkennt man Durchfall bei den Kleinen?
Ein typisches Anzeichen ist, dass der Stuhl übel riecht. Das Baby hat sichtlich mit Bauchschmerzen zu kämpfen und die Stuhlentleerung ist deutlich häufiger als sonst. Mindestens 12 volle Windeln in 24 Stunden.
Der Stuhl ist sehr wässrig und ohne Substanz, es können auch Blutspuren enthalten sein.
Ist Blut im Stuhl enthalten, muss unbedingt Rücksprachen mit dem Arzt gehalten werden.
Durch die sehr häufige Entleerung bemerkt man in der Regel ziemlich rasch, dass etwas nicht stimmt.
Zusätzlich sollte man den Allgemeinzustand des Babys im Auge behalten. Ist es krank, verhält es sich natürlich auch anders. Es kann schläfriger wirken oder auch quengeliger sein.
Ist das Baby ohnehin gerade erkältet und leidet an Schnupfen und schleimigem Husten? Kann der Durchfall auch damit zusammenhängen? Der Stuhl ist dann sehr schleimig. Das kommt daher, weil die Kleinen noch nicht richtig abhusten bzw. sich die Nase putzen können. Das Sekret muss aber irgendwie aus dem Körper gebracht werden und so landet ein großer Teil davon im Magen und verlässt über den Darm den Körper.
Ist dies der Fall, ist das kein Grund, beunruhigt zu sein, ganz im Gegenteil.
Kann man jedoch nicht nachvollziehen, woher der Durchfall kommt und ist das Baby zu dem auch noch fiebrig oder erbricht, dann bitte unbedingt den Kinderarzt kontaktieren.
Was tun gegen Durchfall in der Stillzeit?
Oft geht der Durchfall von selbst, genauso schnell wie er gekommen ist.
In jedem Fall sollte man nicht sofort in Panik verfallen. Man sollte das Kind unbedingt weiter stillen. Wenn es möglich ist sogar noch häufiger anlegen, da es mehr Flüssigkeit benötigt.
Durch den Durchfall gehen Wasser und Salze verloren. Hält dieser Zustand länger an und kommt sogar noch Erbrechen hinzu, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen. Die Gefahr einer Austrocknung, gerade bei den Kleinsten, sollte nicht unterschätzt werden. Daher gilt unbedingt viel zu trinken.
Auch wenn Fieber hinzu kommt, sollte es unbedingt vom Arzt abgeklärt werden.
Genauso wie bei der Mutter, kann es auch dem Baby Abhilfe schaffen, wenn die Mama z.B. eine Banane isst oder einen Fencheltee trinkt. Eine Massage mit einem Bäuchlein Öl, bitte immer im Uhrzeigersinn, kann ebenfalls etwas Erleichterung bringen.
Kann Baby von Muttermilch Durchfall bekommen?
Generell ist es so, dass kurze Durchfälle gerade in der “Anfangs Stillzeit” normal sind. Das Baby nimmt über die Muttermilch genau das auf, was die Mutter isst. Der Magen und der Darm müssen sich erst an alles gewöhnen und so kann es immer wieder mal zu kurzen Durchfällen, ausgelöst vom Essen, kommen.
Dies ist völlig normal, das Wichtigste ist, unbedingt weiter zu stillen.
Auch bei der Mutter kann der Darm in der “Anfangs-Stillzeit” etwas empfindlicher sein.
Wie äußert sich Laktoseintoleranz bei Stillbabys?
Leidet ein Säugling an Laktoseintoleranz, sind die Symptome vergleichbar mit denen der Erwachsenen.
Sie leiden an quälenden Blähungen und Pupsen sehr häufig. Es kommt zeitnah nach dem Stillen zu Durchfällen und Bauchschmerzen. Der Stuhl riecht streng und hat eine sehr wässrige, schaumige Konsistenz.
Menschen mit einer Laktoseintoleranz können Laktose, also Milchzucker, nicht verdauen. Ihnen fehlt das Enzym Laktase, welches die Laktose spaltet.
Eine echte Laktoseintoleranz im Säuglingsalter kommt allerdings sehr selten vor.
Eine Kuhmilchallergie hingegen ist sehr häufig. Oft wird dies verwechselt und die Frauen hören auf zu stillen, obwohl sie dies nicht tun müssten.
Bei einer Kuhmilch Unverträglichkeit reagiert der Körper auf die Kuhmilchproteine, mit einer Immunreaktion. Diese Kuhmilchproteine sind auch in Babyflaschennahrung enthalten und auch in der Muttermilch. Je nachdem, wie viele Milchprodukte die Mutter zu sich nimmt.
Ist das der Fall, muss die Mutter nicht aufhören zu stillen. Sie sollte einfach ihre Ernährung umstellen und auf Milchprodukte verzichten. Oft reicht es schon, wenn man nur ein paar Monate darauf verzichtet, danach kann man sie langsam wieder einführen. Meist reagieren die Kinder dann nicht mehr darauf.
Eine echte Laktoseintoleranz hingegen, bemerkt man schon in den ersten Tagen bzw. in der ersten Lebenswoche. Denn das Kind hätte schwere Durchfälle, würde nicht zunehmen und könnte Dehydrieren, da es die enthaltene Laktose schlichtweg nicht spalten kann.
Früher, als man noch nichts davon wusste, hatten solche Kinder keinerlei Überlebenschancen, da sie wirklich verhungerten.
Dies kommt zum Glück sehr selten vor.
Jedoch werden die Kuhmilchunverträglichkeit und die Laktoseintoleranz häufig verwechselt und somit wird leider oft sehr rasch mit dem Stillen aufgehört.
Hier kann es hilfreich sein, sich eine zweite Meinung einzuholen.