Wie Baby wiegen: Anleitung

Wird Verwandten und Freunden die glückliche Nachricht der Geburt überbracht, gibt es immer drei Informationen, die die frisch gebackenen Eltern teilen. Name, Geschlecht und das Gewicht des Babys.

Aber besonders das Gewicht bildet nur eine Momentaufnahme, denn nach der Geburt verliert ein Neugeborenes bis zu 10% seines Körpergewichtes. Dies erscheint vielen jungen Eltern erst einmal besorgniserregend, ist aber völlig normal. Die Nährstoffversorgung ist nicht mehr so konstant wie im Mutterleib.

Hinzu kommt, dass das Baby nicht mehr im wohl temperierten Fruchtwasser schwimmt, sondern selbst verantwortlich für die Regulation der Körpertemperatur ist. Das kostet Energie. Spätestens nach 10 bis 14 Tagen sollte das Geburtsgewicht wieder erreicht sein und von da an stetig nach oben gehen.

Verständlich, wenn Eltern sich vergewissern wollen, dass ihr Baby auch wirklich zunimmt. Hier erfährst du, wie du dein Baby richtig wiegst.

Wie Baby wiegen? Anleitung

Ein guter Zeitpunkt, um dein Baby zu wiegen, ist vor oder nach dem Bad. Wichtig für ein genaues Wiege-Ergebnis ist nämlich, den Säugling ohne Kleidung und ohne Windel zu wiegen. Schließlich möchtest du ja nicht wissen, wie schwer der Strampler und die volle Windel ist, sondern wie viel dein Kind wiegt.

Verwendest du eine Babywaage, sollte sie auf einem festen, geraden Untergrund stehen. Du kannst ein Tuch in die Schale legen, damit dein Baby nicht auf kalten Kunststoff liegen muss. Mit dem Tara-Knopf stellst du die Waage auf Null und hast damit das Gewicht der Unterlage direkt abgezogen. Dann legst du dein Baby in die Schale.

Einige Waagen verfügen über eine sogenannte Hold-Funktion, die das Messergebnis für kurze Zeit einfriert. Damit kannst du leichter einen Moment abpassen, in dem das Baby sich wenig bewegt. Das ist wichtig, da zu viel Bewegung das Messergebnis beeinflusst.

Baby wiegen

Um ein genaues Messergebnis zu erhalten, sollte der Säugling möglichst ruhig liegen. Dafür kannst du sorgen, indem du das Kleine im Arm wiegst, bevor es auf die Waage gelegt wird. Das wirkt beruhigend und hilft deinem Kind, diese aufregende Situation entspannter zu meistern.

Baby zuhause richtig wiegen

Wirst du von einer Hebamme betreut, wird diese dein Baby regelmäßig wiegen und auch bei den U-Untersuchungen gehört das Ermitteln des Gewichtes zum Standard. Reicht dir dies nicht aus, kannst du dein Kind natürlich auch Zuhause wiegen. Folgende Messinstrumente kommen dafür in Frage:

Schalenwaage

Schalen-Babywaagen werden in jedem Babymarkt angeboten. Viele Eltern brauchen besonders am Anfang die Sicherheit, das Gewicht ihres Babys zu überprüfen. Für diesen kurzen Zeitraum ist es nicht unbedingt notwendig, eine solch teure und sperrige Anschaffung zu tätigen.

Stattdessen kannst du eine Babywaage in der Apotheke leihen. Die Kosten sind mit ca. 50 Cent pro Tag überschaubar. Die Waage verfügt über eine Kunststoffschale, in der das Baby sicher abgelegt werden kann. Mit der Tara Funktion wird garantiert nur das Kind gewogen.

Das Messergebnis einer Schalen-Babywaage gilt als sehr genau, darum kommt sie häufig im Kreißsaal und in Kinderarztpraxen zum Einsatz.

Federwaage

Die Federwaage wird häufig von Hebammen genutzt, die zur Nachsorge ins Haus kommen. Sie ist wesentlich handlicher und transportabler. Im Vergleich zur Schalenwaage ist sie in der Anschaffung günstiger. Das Wiegen ist für Kinder stressfreier, da sie sich während des Wiegevorgangs in einer Art Wiegetuch befindet.

Kofferwaage

Alternativ ist es auch möglich, deinen Säugling mit einer Kofferwaage zu wiegen. Hier musst du aber unbedingt darauf achten, ein sicheres Haltesystem zu konstruieren. Besonders eignet sich eine Baby-Softtragetasche, in die du dein Kind während des Wiegevorgangs hineinlegen kannst. Hat die Waage keine Tara Funktion, musst du das Gewicht der Tasche vorher ermitteln und nachher abziehen. Bleibe zur Sicherheit mit der Konstruktion über dem Wickeltisch oder dem Sofa.

Personenwaage

Einige Eltern berichten davon, dass sie ihr Kind mit einer normalen Personenwaage wiegen. Zuerst wird das Gewicht der erwachsenen Person ermittelt, anschließend nimmt sie das Baby auf den Arm. Vom gemeinsamen Gewicht wird dann das Gewicht der erwachsenen Person abgezogen. Da Personenwaagen in der Regel nicht so genau arbeiten, ist der erhaltene Wert nur als ungefähres Gewicht des Babys zu sehen.

Thermomix

Ja, du hast richtig gelesen, der Alleskönner aus der Küche kann angeblich auch Babys wiegen. Grundsätzlich ist das nicht nur mit der im Thermomix integrierten Küchenwaage möglich, sondern mit jeder handelsüblichen digitalen Küchenwaage. Voraussetzung ist, dass es möglich ist, eine sichere und bequeme Liegefläche für das Kind zu schaffen.

Baby beim Kinderarzt wiegen

Gerade in den ersten Wochen nach der Geburt wird das Baby durch die U- Untersuchungen engmaschig ärztlich betreut. Die Kontrolle des Gewichtes ist hierbei wichtiger Bestandteil. Hast du das Gefühl, dein Baby nimmt weiter ab oder nicht genügend zu, kannst du immer außerhalb der U-Untersuchungen in der Kinderarztpraxis vorstellig werden mit der Bitte, dies zu überprüfen.

Wie oft sollte mein Baby gewogen werden?

In den ersten Lebenstagen ist es grundsätzlich ausreichend, wenn deine Hebamme das Gewicht bei ihren Besuchen überprüft. Zusätzlich wird dein Kind bei den U-Untersuchungen gewogen.

Im ersten Lebensjahr also zwischen dem dritten und zehnten Lebenstag (U2), zwischen der vierten und fünften Lebenswoche (U3), zwischen dem dritten und vierten Lebensmonat (U4), zwischen dem sechsten und siebten Lebensmonat (U5) und zwischen dem zehnten und zwölften Lebensmonat (U6). Gibt es keine Anhaltspunkte darauf, dass dein Kind nicht ausreichend zunimmt, besteht kein Grund, es häufiger zu wiegen.

Wenn du dich aber sicherer fühlst, spricht nichts dagegen, dein Baby regelmäßig selbst zu wiegen, z.B. vor oder nach jedem Bad.

Wieso ist die Gewichtskontrolle wichtig?

Dein Baby zu wiegen ist ein sinnvoller Weg, um zu überprüfen, ob es gut gedeiht. Die körperliche und geistige Entwicklung verläuft im ersten Lebensjahr rasant. Umso wichtiger ist es, dass dein Kind alle Nährstoffe in ausreichender Menge erhält, die es braucht, um diese Höchstleistung zu vollbringen.

Rutscht dein Baby in die Unterernährung, ist es wichtig, entsprechend zu reagieren und Möglichkeiten zu finden, um die Versorgung zu verbessern. Solltest du den Verdacht haben, dass dein Kind von einer Unterernährung bedroht sein könnte, wende dich bitte an deine Hebamme oder an das kinderärztliche Fachpersonal deines Vertrauens.

Über Übergewicht musst du dir übrigens bei einem gesunden Still Baby und auch wenn du dein Kind mit der Flasche ernährst, keine Sorgen machen. Den Babyspeck verlieren die Kleinen wieder, wenn sie ihren ersten Gestaltwandel durchmachen, also in die Länge wachsen.