Muttermilch aufbewahren, auftauen und erwärmen

Spätestens nach der Geburt eines Babys, muss man sich damit auseinandersetzen, wie man sein Kind versorgt. Natürlich wollen die meisten Mütter, zumindest die ersten Tage, gerne stillen. Das ist auch sehr wertvoll, denn gerade die ersten Milchmahlzeiten sind sehr wichtig für das Baby.

Doch nicht immer ist das so leicht. Bei vielen funktioniert das Stillen einfach nicht, aus den unterschiedlichsten Gründen. Manche entscheiden sich auch bewusst dagegen und auch das ist völlig legitim. Jeder darf es für sich und seinen Körper selbst entscheiden. Die Babynahrung, die es zu kaufen gibt, ist heutzutage schon so hochwertig, dass es dagegen überhaupt gar nichts einzuwenden gibt.

Funktioniert das Stillen für Mutter und Kind gut, ist das wunderbar und vor allem bringt es einige Vorteile mit sich. 

Die Milch ist genau auf die Bedürfnisse des Neugeborenen abgestimmt.

Sogar die Menge pendelt sich mit der Zeit ein und nimmt mit dem Wachstum des Kindes auch automatisch zu.

Stillen ist zu dem auch noch extrem praktisch, man muss unterwegs nichts mitnehmen, man muss nicht auf die Temperatur achten, denn diese ist genau richtig und das nervige Sterilisieren der Fläschchen fällt auch weg.

Das einzige, das man als Nachteil angeben könnte, ist, dass die Mutter immer anwesend sein muss. Das ist auch ein Grund, warum viele sehr früh abstillen.

Doch das muss nicht so sein, denn man kann die Muttermilch abpumpen, im Kühlschrank oder Tiefkühler aufbewahren, auftauen und erwärmen.

So kann auch die Mutter einmal etwas „Me time“ haben, ohne deswegen auf Fläschchen-Nahrung umsteigen zu müssen.

Natürlich wirft es sofort sehr viele Fragen auf, über die richtige Aufbewahrung, das Auftauen und auch das richtige Erwärmen der Milch.

Die wichtigsten Fakten darüber sehen wir uns hier an.

Ist Abpumpen genauso gut wie stillen?

Nein, denn es ist schlichtweg nicht dasselbe.

Die Qualität der Nahrung bleibt für die Kleinen, auch beim Abpumpen, natürlich die gleiche. Für das Kind ändert sich dadurch nichts außer, dass die Nähe zur Mutter durch die Flaschen geben abnimmt.

Doch für die stillende Mutter macht es einen großen Unterschied. Das Saugen des Babys kann man einfach nicht mit einer Milchpumpe vergleichen.

Durch das Saugen des Babys und auch das Clustern, bei dem nicht wirklich Nahrung aufgenommen wird, wird die Milchmenge bestimmt. Das ist sehr wichtig, damit immer ausreichend nach produziert wird. Zudem verändert sich auch die Konsistenz der Milch immer wieder. Das bedeutet, es wird produziert, was das Baby im Vorhinein bestellt.

Beim Abpumpen kommt zudem meist nicht die Milchmenge heraus, die ein Baby herausbekommen würde. Aber Achtung, nicht irritieren lassen, das bedeutet keinesfalls, dass zu wenig Milch produziert wird.

Bei manchen Frauen funktioniert das Abpumpen gar nicht. 

Gegen ein gelegentliches Abpumpen, damit auch mal jemand anderes das Baby füttern kann, spricht überhaupt nichts.

 Abgepumpte Muttermilch richtig aufbewahren

Am besten besorgt man sich Muttermilchbeutel. Diese sind einzeln steril verpackt und können nach dem Verbrauch des Inhalts einfach entsorgt werden.

Außerdem kann man sie gut beschriften und das ist sehr wichtig. Das Datum und die Menge sollten unbedingt draufstehen.

Noch dazu brauchen die Beutel viel weniger Platz, als Tiegel oder andere Aufbewahrungsbehälter. Man kann sie in jedem Drogeriemarkt oder online erwerben.

Frisch abgepumpte Milch kann bei Raumtemperatur, bei ca. 21 Grad, höchstens 6 Stunden aufbewahrt werden. Ist es wärmer, verringert sich die Zeit natürlich.

Am besten ist es, wenn man sie gleich nach dem Abpumpen in den Kühlschrank stellt. Dort ist sie bis maximal 3 Tage haltbar. Optimal wären 4 Grad und an der kühlsten Stelle. Also nicht unbedingt in der Kühlschranktür, die immer wieder aufgeht.

Nicht immer gelingt es auf Anhieb, die gewünschte Menge abzupumpen. So kann man sie im Kühlschrank sammeln und wenn man die Menge zusammen hat, einfrieren. Die Muttermilch bitte erst zusammen leeren, wenn sie ebenfalls im Kühlschrank abgekühlt ist.

Im Tiefkühler kann Muttermilch zwischen 3 und 6 Monate gelagert werden. Empfohlen wird jedoch, die Milch innerhalb von 3 Monaten zu verbrauchen. Die länger eingefrorene Milch kann anders riechen und schmecken. Dies wäre zwar unbedenklich, doch bei sehr empfindlichen Babys kann es vorkommen, dass die Milch nicht mehr schmeckt.

Kann man abgepumpte Muttermilch erwärmen?

Verwendet man eine frisch abgepumpte Milch, die bei Raumtemperatur gelagert wurde, muss man sie nicht unbedingt erwärmen.                                                                                          Grundsätzlich sollte die Muttermilch auf 37 Grad aufgewärmt werden. Dies ist für das Baby die angenehmste Trinktemperatur.

Man kann die abgepumpte Milch im Wasserbad erwärmen oder auch in einem Fläschchen- oder Breiwärmer.

Ist man gerade unterwegs und hat keine dieser Möglichkeiten, kann man das Fläschchen auch unter laufendem Wasser erwärmen.

Eine Möglichkeit wäre auch, das Fläschchen durch Hautkontakt zu erwärmen. Indem man es einfach in den BH oder in den Hosenbund gibt. Dazu benötigt man natürlich Zeit, denn es dauert, bis die Milch die Körpertemperatur erreicht hat.

Auf die Mikrowelle sollte für das Fläschchen erwärmen, genauso wie für das Erwärmen von Babybrei, lieber verzichtet werden!

Kann man Babys die Milch auch kalt geben?

Die Milch kalt zu geben, ist keine gute Idee.

Warme Milch wird einfach schneller verdaut und besser aufgenommen. Kalte Milch hingegen kann zu Verdauungsproblemen führen und Koliken verursachen.

Bei den meisten Babys würde sich die Frage jedoch gar nicht stellen, denn ist die angebotene Milch zu kalt oder auch zu heiß, wird schlichtweg das Fläschchen verweigert.

Beim Aufbewahren der Milch setzen sich die einzelnen Schichten ab. Das sieht man auch gut, denn an der Oberfläche ist die Milch dicker und gelblicher. Sieht zwar nicht schön aus, ist aber völlig normal. Die erwärmte Milch sollte man deshalb vor dem Füttern gut schwenken.

Wie kann man gefrorene Muttermilch auftauen?

Die schonendste Art, die Milch aufzutauen, ist, sie über Nacht im Kühlschrank langsam aufgehen zu lassen.

Hat man die Zeit dazu nicht, kann man sie ebenfalls unter laufendem Wasser, im Wasserbad, Fläschchen- oder Breiwärmer aufgehen lassen und auf die gewünschte Temperatur erwärmen.

Auch hier gilt, auf die Mikrowelle bitte verzichten!

Wie lange kann man Muttermilch nach dem Auftauen verwenden?

Wurde die Milch langsam im Kühlschrank aufgetaut. So kann man die vollständig aufgetaute Milch noch weitere 24 Stunden dort lagern.

Bei Raumtemperatur sollte man die aufgetaute Milch nicht länger als 2 Stunden lagern. Danach entsorgt man sie besser.

Wichtig zu beachten ist, einmal aufgetaute Milch darf keinesfalls nochmal eingefroren werden.

Was passiert, wenn man Muttermilch 2-mal erwärmt?

Muttermilch sollte keinesfalls 2x oder gar noch öfter erwärmt werden. Dadurch können sich Bakterien vermehren, die für die Kleinen schädlich sein können.

Trinkt das Baby sein Fläschchen also nicht leer, ist es zwar schade, aber sicherer, die Reste zu entsorgen. Hinzu kommt auch, dass durch das Trinken des Babys auch schon Bakterien in die Milch geraten. Würde man sie danach auch noch aufbewahren und erneut aufwärmen, wäre dies hygienetechnisch nicht mehr vertretbar.