So groß die Freude über die Schwangerschaft auch ist, muss man nun leider auch auf einige Dinge verzichten und gegebenenfalls seine Ernährung umstellen oder anpassen. Alles, was du nun zu dir nimmst, versorgt auch dein Baby.
Gewisse Lebensmittel sollten deshalb in der Schwangerschaft vermieden werden, denn auch wenn sie uns nicht schaden, können sie dem Ungeborenen schaden. Bei manchen Lebensmitteln besteht ein erhöhtes Risiko, sich mit Salmonellen oder anderen Krankheiten zu infizieren. Zum Beispiel bei Muscheln, rohem Fleisch oder Fisch. Für einen gesunden Erwachsenen ist eine Salmonellenvergiftung oder Ähnliches zwar alles andere als schön, aber in den meisten Fällen nicht lebensgefährlich. Dennoch muss der Körper in so einem Fall viel gegen unerwünschte Bakterien oder Viren ankämpfen und so kann es sein, dass der Körper es nicht mehr schafft, das Baby ausreichend zu versorgen.
Ganz davon abgesehen gibt es natürlich auch Lebensmittel, die schlichtweg einfach ungesund sind und vermieden werden sollten. Zum Beispiel übermäßig Zucker beziehungsweise Süßigkeiten. Das kann ganz schön hart werden, wenn man von Heißhunger oder Süßhunger konfrontiert wird.
Was sollte man in den ersten Schwangerschaftswochen vermeiden?
Die Verboten – Liste ist leider nicht besonders kurz und bezieht sich hauptsächlich auf rohe Lebensmittel. Denn diese können Listeriose, Toxoplasmose oder Salmonellen enthalten. In den ersten Schwangerschaftswochen stellt sich der ganze Körper um. Viele Schwangere haben vor allem im 1. Trimester erst einmal Probleme mit dem Blutdruck, dem Kreislauf oder Übelkeit.
Um den Körper optimal zu unterstützen, sollten Schwangere auf eine ausgewogene Ernährung achten. Um sich und das Baby keinem Risiko auszusetzen, sollte auf folgende Lebensmittel verzichtet werden.
Bitte bedenke, dass diese Liste nicht alle Lebensmittel enthält. Bist du dir nicht sicher, frage lieber einen Arzt.
- Roher oder geräucherter Fisch wie zum Beispiel Austern, Krabben, Scampi, Garnelen, Rollmops, Kaviar, Shrimps und Sushi.
- Erlaubt ist gedünsteter, gebratener und gekochter Fisch, sowie Brathering
- Rohes Fleisch (Fleisch sollte immer ganz durchgebraten werden)
- Innereien
- Sogenannte Rohwurst wie beispielsweise Salami, Mettwurst, Zwiebelmettwurst
- Rohe Eier
- Hierzu zählt auch frische Mayonnaise, Tiramisu, wachsweiche Eier, frisches Speiseeis und frisch zubereitete Hollandaise
- Rohmilch
- Rohmilchprodukte wie Weichkäse, Camembert, Feta, Harzer, Mozzarella oder Tilsiter
- Doch keine Sorge, wie bei den Lebensmitteln mit Ei dürfen diese Produkte ohne Bedenken gegessen werden, wenn sie industriell hergestellt und verpackt wurden und mit dem Hinweis „wärmebehandelt֧“ versehen sind.
- Süßigkeiten sind grundsätzlich nicht verboten, allerdings sollte auf Sahneschnitten und alles, was nicht ganz durchgebacken wird, verzichtet werden.
Kleiner Hinweis -> Milch hemmt die Aufnahme von Kalzium. Kaffee und Tee von Gerbstoffen und Kakao von Eisen. Diese Getränke sollten also nicht unbedingt zu Mahlzeiten getrunken werden.
Was sollte man essen, wenn man schwanger ist?
Schwangere sollten gut auf ihre Ernährung achten. Gesund und ausgewogen sollte sie sein. Doch was genau sollte man denn nun essen, um sich und das Baby bestens zu versorgen? In der ersten Schwangerschaftshälfte benötigt der Körper nur wenig zusätzliche Energie. Ab der zweiten Schwangerschaftshälfte sollten Schwangere maximal 200 – 300 Kilokalorien zusätzlich zu sich nehmen.
Wichtig sind vor allem Vitamine. Vitamin A und E findet man in pflanzlichen Fetten. Vitamin D in tierischen Fetten. Doch hier bitte ein wenig auf versteckte Fette achten. Denn zu viel Fett ist ungesund. Versteckte Fette finden sich oft in Süßigkeiten, Käse und Wurst.
Auf dem Speiseplan fehlen auf keinen Fall Gemüse, Obst, Kartoffeln und Vollkornprodukte.
Gleich zu Beginn der Schwangerschaft sollte die Ernährung besonders eiweißhaltig sein. Die im Eiweiß enthaltenen Proteine benötigt das Kind für die Muskeln und Organe. Mageres Fleisch (gut durchgebraten!), Fisch und Hülsenfrüchte sollten also vermehrt auf dem Speiseplan stehen. Ernährt sich die Schwangere vegan oder vegetarisch, sollte unbedingt mit dem Arzt über mögliche Zusätze gesprochen werden. Vegetarier leiden oft unter Eisenmangel, hier können Eisenpräparate nötig sein. Eine vegane Ernährung in der Schwangerschaft ist ein hohes Risiko für das Kind, da eine vegane Ernährung nicht die nötigen Nährstoffe liefert.
Nicht auf Salz verzichten. Für einen positiven Verlauf einer Schwangerschaft ist Salz äußerst wichtig. Ungefähr ein Teelöffel pro Tag kann helfen, eine Gestose zu verhindern oder zu lindern.
Es wird außerdem empfohlen, mehrere kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Fünf bis sechs kleinere Mahlzeiten am Tag sollen gegen Übelkeit helfen und halten den Blutzucker stabil.
Mittlerweile gibt es viele Rezepte, die Schwangeren die Ernährung erleichtern beziehungsweise unterstützen.
Hier ein Beispiel, wie die Ernährung konkret aussehen sollte:
- Viel Obst und Gemüse, am besten fünf Portionen am Tag (gründlich waschen!)
- Zu jeder Mahlzeit Getreideprodukte, bevorzugt Vollkornprodukte, zu sich nehmen. Zum Beispiel Nudeln oder Reis.
Folgende Lebensmittel sollten nur ergänzend zum Speiseplan gehören, aber nicht zu häufig vorkommen:
- Milch, Käse oder Joghurt – 3 Portionen am Tag
- Mageres Fleisch oder Fisch – 3 Portionen am Tag
- Zweimal die Woche sollte Fisch auf dem Speiseplan stehen. Achte hier bitte auf Fischarten, die nicht stark mit Quecksilber belastet sind, wie Thunfisch, Hecht oder Barsch.
Diese Lebensmittel sind wichtig, sollten aber nur sehr sparsam verwendet werden:
- Pflanzenöle wie Olivenöl oder Rapsöl
- Reduziere deinen Konsum auf höchstens zwei Esslöffel Pflanzenöl und Streichfett pro Tag.
Süßigkeiten sind erlaubt, sollten sich aber auf eine kleine Portion pro Tag beschränken.
Welches Obst in der Schwangerschaft vermeiden?
Obst in der Schwangerschaft ist wichtig und sollte auch viel gegessen werden. Allerdings sollte Obst sehr gut gewaschen werden. Hierzu reicht es, das Obst unter fließendem Wasser zu waschen und danach etwas abzureiben.
Ebenso sollten Schwangere auf frisches Obst zugreifen. Am besten wäre sogar Bio. Bereits geschnittenes Obst sollte vermieden werden. Dieses kann mit Keimen belastet sein.
Aufpassen bei Schwangerschaftsdiabetes. Hier ist nicht nur raffinierter Zucker schädlich, sondern auch Fruchtzucker. Schwangere sollten dann auf besonders süßes Obst wie Weintrauben, Bananen oder Birnen verzichten.
Verläuft die Schwangerschaft problemlos, darf auch gern und viel Obst gegessen werden. Auch gefrorenes und getrocknetes Obst sind erlaubt. Bestimmte Lebensmittel können bei hohem Konsum zu Verstopfung (Bananen) oder Durchfall (Kirschen oder Feigen) führen. Diese sollten sie mit Bedacht essen.
Sehr empfehlenswert in der Schwangerschaft ist Grapefruit, da sie viel Vitamin C enthält. Erdbeeren und Kirschen sind ein natürlicher Folsäurelieferant und sollten vor allem am Anfang der Schwangerschaft auf dem Speiseplan stehen.