Schwanger werden mit Übergewicht? Das solltest du wissen

Hat sich ein Paar dazu entschlossen, ein Kind zu bekommen, ist die Aufregung meist groß. Verhütungsmittel werden abgesetzt und beim Arzt wird nochmal überprüft, ob alles passt. Die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft pro Zyklus ist sehr gering. 

Somit kann es eine Weile dauern, bis der Kinderwunsch in Erfüllung geht. Viele Faktoren verschlechtern die Chancen auf eine Schwangerschaft, so auch Übergewicht.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft?

Die Entscheidung ist getroffen. Das Paar möchte ein Kind. Die Frau hat leider pro Zyklus nur höchstens 4 Tage, in denen sie schwanger werden könnte. Um diesen Zeitraum findet der Eisprung statt. Bei einem regelmäßigen Zyklus von 28 Tagen kann die Frau den Zeitpunkt ihres Eisprungs ziemlich genau eingrenzen.

Allerdings haben nur wenige Frauen einen regelmäßigen Zyklus. Hier helfen sogenannte Ovulationstests. Sie können den Zeitraum, um den Eisprung festzulegen.

Die Wahrscheinlich schwanger zu werden liegt bei perfekten Voraussetzungen, also beide Partner sind gesund, rauchen nicht, nehmen keine Drogen und führen eine gesunde Lebensweise, zwischen 20 – 30 Prozent.

Ist es schwieriger, mit Übergewicht schwanger zu werden?

Ja und Nein. Je optimaler die Voraussetzungen sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft. Optimale Voraussetzungen sind eine gesunde Lebensweise. Leidet die Frau also an Übergewicht, kann dies die Chancen auf eine Schwangerschaft verringern. Natürlich kann eine Frau trotz Übergewicht in den ersten Monaten schwanger werden. 

Ärzte raten dennoch dazu, bei Kinderwunsch abzunehmen.

Sollte man abnehmen, bevor man schwanger wird?

Möchte man seine Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen, ist es durchaus ratsam, auf sein Gewicht zu achten. Zum einen ist es positiv für die Frau selbst und zum anderen sinkt das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes und andere Komplikationen während der Schwangerschaft. 

Wer bereits während der Diät versucht schwanger zu werden, sollte die Diät gut mit einem Arzt besprochen werden. Bei einer falschen Diät fehlen oft Nährstoffe, diese sind aber essentiell für den Kinderwunsch und im weiteren Verlauf auch für das Baby und die werdende Mutter. 

Ärzte raten von einer Diät während der Schwangerschaft ab. Vielmehr sollte die Ernährung umgestellt und auf genug Bewegung geachtet werden.

Wie viel muss ich abnehmen, um schwanger zu werden?

Übergewicht bedeutet nicht, dass die Frau nicht schwanger werden kann, nur verringert es die Chancen. Übergewicht wird gemessen am Body – Mass – Index kurz gesagt – BMI -. Dieser setzt Körpergröße und Gewicht in Bezug und zeigt dann einen Wert an. Bis zu einem Wert von 25 befinden Sie sich im Normalgewicht. Ab 25 spricht man von Übergewicht. 

Sie müssen kein Idealgewicht erreichen, um schwanger zu werden. An erster Stelle steht eine ausgewogene, gesunde Ernährung und Bewegung. Sprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt. Wichtig ist vor allem, dass Sie nicht zu schnell abnehmen, denn dies ist nicht gesund.

Wann ist mein Gewicht ein Risiko in der Schwangerschaft?

Wann genau Übergewicht zu einem Risiko führt, kann nicht gesagt werden. Leider ist es aber Tatsache, dass Übergewicht in der Schwangerschaft öfter zu Problemen führen kann.

Je höher das Gewicht, desto höher das Risiko von Komplikationen. Babys von Frauen, die an Übergewicht leiden, neigen Erfahrungen zufolge dazu, deutlich größer und schwerer auf die Welt zu kommen. Das kann die Entbindung deutlich erschweren und die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kaiserschnitt nötig ist, ist erhöht.

Auf was sollte man verzichten, wenn man schwanger werden will?

Je gesünder Ihre Lebensweise, umso besser sind die Chancen, bald schwanger zu werden. Verzichten Sie auf eine ungesunde Ernährung, Stress und bewegen Sie sich ausreichend. Sport ist gesund und förderlich. Alkohol, Nikotin, Drogen und eine hohe Menge an Koffein sollten definitiv aus dem Leben gestrichen werden.

Dies zählt übrigens auch für den Mann. Sauna und heiße Bäder können die Samenqualität verschlechtern. Nikotin hat direkten Einfluss auf die männliche Fruchtbarkeit. Je stärker die Spermien mit Nikotin belastet werden, desto geringer ist ihre Anzahl. Ebenfalls nimmt die Beweglichkeit ab. 

In Untersuchungen hat man zudem festgestellt, dass bei Männern das Rauchen mehr „geschädigte” Spermien vorhanden sind. Diese können sogar zu Fehlbildungen beim Fötus führen. 

Eine gesunde Lebensweise ist also nicht nur für die Frau wichtig, sondern auch der Mann kann zu einer Schwangerschaft und einem gesunden Baby beitragen.

Bin ich mit 30 zu alt für ein Baby?

Ob eine Frau mit 30 Jahren zu alt für ein Baby ist, ist eine Einstellungssache. Jeder kann frei entscheiden, in welchem Alter er ein Kind bekommen möchte. Solange sich die Frau nicht in den Wechseljahren befindet, kann sie theoretisch schwanger werden. 

Vor allem, weil wir in der heutigen Zeit viele Möglichkeiten haben, trotz höherem Alter schwanger zu werden.

Tatsächlich ist es aber so, dass mit höherem Alter die Chance auf eine Schwangerschaft sinkt und die Gefahr von Komplikationen steigt. Ab einem Alter von 30 Jahren sinkt die Fruchtbarkeit der Frau. Mit 35 Jahren liegt die Fruchtbarkeit bei ungefähr 25 Prozent. 

Dies ist natürlich nur ein Durchschnittswert und von Frau zu Frau unterschiedlich und von vielen Faktoren abhängig. Ab einem Alter von 35 Jahren zählt eine Frau in Deutschland als Spätgebärende. Ab diesem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit von Fehlbildungen. 

Aus diesem Grund bezahlen Krankenkassen gewisse Untersuchungen, die über die standardmäßigen Untersuchungen hinausgehen. 

Mögliche Gendefekte des Fötus können durch eine Fruchtwasseruntersuchung oder eine Chorionzottenbiopsie aufgedeckt werden. Trotz all dem kommen die meisten Babys von Spätgebärenden gesund zur Welt.

Komplikationen bei Spätgebärenden erhöht?

Komplikationen in der Schwangerschaft können jede Frau treffen. Egal in welchem Alter sie sich befindet. Ab einem Alter von 35 Jahren steigt allerdings das Risiko von Bluthochdruck oder Schwangerschaftsdiabetes um fast 9 Prozent. 

Ebenso entbinden Spätgebärende oft per Kaiserschnitt. Entweder weil sie sich bewusst dafür entscheiden oder aufgrund einer tief liegenden Plazenta oder gutartigen Wucherungen in der Gebärmutter. Allerdings sind auch junge Schwangere von diesen Komplikationen nicht ausgeschlossen. 

Ob eine Schwangerschaft mit Komplikationen verbunden ist, hängt von vielen Faktoren ab. Eine gesunde Lebensweise ist allerdings immer empfehlenswert, um den Körper bestmöglich zu versorgen und zu unterstützen.